Neue Aufnahmen zeigen seltsame Struktur des Zielkometen der europäische Raumsonde Rosetta

Göttingen - Der Komet Tschurjumow-Gerasimenko besitzt einen doppelten Kern. Das zeigen aktuelle Aufnahmen der europäischen Raumsonde Rosetta aus einer Entfernung von 12.000 Kilometern. Rosetta ist im Anflug auf Tschurjumov-Gerasimenko und soll im August in eine Umlaufbahn um den Kern des Schweifsterns einschwenken.

„Dieser Komet scheint völlig anders zu sein als jeder andere, den wir zuvor gesehen haben“, sagt Carsten Güttler vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Wie der Komet seine seltsame Gestalt erhielt, sei noch unklar. Die Wissenschaftler hoffen, in den nächsten Monaten mehr über die physikalischen und mineralogischen Eigenschaften des Körpers zu erfahren. Diese könnten helfen zu klären, ob die beiden Teile des Kometen ursprünglich zwei getrennte Himmelskörper waren.

Die am 2. März 2004 gestartete ESA-Sonde Rosetta soll im August in eine Umlaufbahn um den Kometen einschwenken – ein Novum in der Raumfahrtgeschichte. Im November 2014 setzt Rosetta dann – ein weiteres Novum – das kleine Landegerät Philae auf dem Kometenkern ab. Die geringe Schwerkraft des Kometenkerns erschwert die Landung: Damit der nur 90 Zentimeter große Lander nicht wieder ins All zurückprallt, verankert er sich mit einer Art Harpune im Boden. Mit einem zwei Meter langen Greifarm kann er dann aus der Kruste des Kometen Proben entnehmen und in seinem bordeigenen Labor analysieren.

Bildquelle: ESA/OSIRIS-Team