Rover Curiosity setzt überraschend niedrigen Grenzwert für das Gas – keinerlei Hinweis auf biologische Aktivität

Pasadena (USA) - Es ist ein herber Rückschlag für alle Hoffnungen, es könne noch heute bakterielle Lebensformen auf dem Mars geben: Trotz mehrfacher Messungen konnte der amerikanische Marsrover Curiosity kein Methan in der Atmosphäre des roten Planeten nachweisen. Methan gilt als wichtiger Indikator für biologische Aktivität. Messungen von der Erde und aus der Marsumlaufbahn hatten auf jahreszeitlich und regional schwankende Methan-Vorkommen hingedeutet. Doch die jetzt von Forschern aus den USA präsentierten Curiosity-Messungen setzen mit 0,0013 ppm einen Grenzwert, der sechsmal niedriger ist als die bisherigen Schätzungen. Die Existenz von Methan produzierenden Mikroben auf dem Mars sei damit extrem unwahrscheinlich, so die Wissenschaftler im Fachblatt „Science“.

„Auf der Erde sind 90 bis 95 Prozent des atmosphärischen Methans biologischen Ursprungs“, erläutern Christopher Webster vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena und seine Kollegen. Verständlich also, dass der vermeintliche Nachweis von Methan auf dem Mars im Jahr 2004 für Aufregung unter den Planetenforschern und Astrobiologen sorgte. Insbesondere jahreszeitliche Schwankungen deuteten auf eine von der Sonneneinstrahlung abhängige biologische Aktivität. Doch die Beobachtungen blieben umstritten, zumal Messungen mit verschiedenen Instrumenten die erhöhten Methan-Konzentrationen nicht in denselben Regionen auf dem Planeten zeigten.

Webster und seine Kollegen legen nun erstmals Messungen vor, die vor Ort auf der Marsoberfläche vorgenommen worden sind. An insgesamt sechs Tagen, verteilt über verschieden Jahreszeiten, entnahm Curiosity Luftproben und analysierte sie mit seinem Laser-Spektrometer. „Bislang konnten wir kein Methan nachweisen“, konstatieren die Forscher lapidar. Unter Berücksichtigung der Empfindlichkeit des Messgeräts errechneten Webster und seine Kollegen daraus den nun veröffentlichten Grenzwert.

Der Mars-Rover kann naturgemäß nur Luftproben aus der untersten Atmosphärenschicht entnehmen. Im Gegensatz dazu erfassen Beobachtungen aus der Umlaufbahn oder von der Erde aus Methan in der gesamten Lufthülle des Planeten. „Doch die kurze Durchmischungszeit von wenigen Monaten spricht dafür, dass der von uns ermittelte Grenzwert für die mittlere Methan-Häufigkeit repräsentativ ist“, so Webster und seine Kollegen.

Bildquelle: Nasa